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Umbauarbeiten im Südpol: Samuel Pasula
Im Gespräch mit Samuel Pasula
Wie heisst du, wer bist du, und wofür bist du hier zuständig bzw. verantwortlich?
Ich bin Samuel Pasula, Architekt, habe ein eigenes Architekturbüro in Horw und bin bei diesem Umbau im Auftrag der Stadt Luzern – beziehungsweise für euch – zuständig für den architektonischen Einsatz. Das umfasst die gesamte Planung, die Koordination der Fachplaner sowie die Umsetzung, also die Bauleitung.
Im Südpol tut sich gerade einiges. Magst du uns kurz erzählen, was hier alles passiert?
Es gibt mehrere Bereiche, in denen Eingriffe stattfinden. Der Hauptfokus liegt auf der Küche, die den grössten Teil der Arbeiten ausmacht. Gerade in den Sommerferien musste alles sehr genau durchgetaktet werden, damit wir den Zeitplan einhalten können. Parallel dazu findet die Umrüstung auf LED-Beleuchtung statt – das heisst, alle Leuchtkörper werden entfernt und durch LED ersetzt, teils ergänzt durch Lichtsteuerungssysteme, insbesondere in den Eventhallen.
Gleichzeitig befinden wir uns auch schon in der Planungsphase für die zweite Etappe, die im Sommer 2026 umgesetzt wird. Diese betrifft vor allem den Clubbereich bzw. den Eingangsbereich zum Club. Der Umbau des Clubs erfolgt in zwei Teilen: Zum einen wird die Bartheke angepasst, zum anderen wird ein Durchbruch von der Bühne zum Backstage-Bereich mit Rampe realisiert – das geschieht noch in diesem Sommer. Alles, was den äusseren Bereich betrifft, benötigt eine Baubewilligung, daher wurde dieser Teil auf Sommer 2026 verschoben.
Bis wann sollen die Bauarbeiten planmässig abgeschlossen sein?
Das Projekt ist sehr detailliert geplant und zeitlich eng getaktet – insbesondere die Küchenelemente oder die Montage der vorgefertigten Deckenelemente hängen stark von den Lieferfristen und Terminzusagen der Hersteller ab. Ziel ist, dass wir im August mit der Inbetriebnahme und den Tests starten können, sodass die Übergabe rechtzeitig abgeschlossen ist. Also bis Ende August, eine Woche vor wieder-Inbetriebnahme durch euch sollte das Ganze fertig sein.
Welche Herausforderungen hast du bisher festgestellt, und welche könnten noch auf dich und dein Team zukommen?
Das Spannendste ist immer der Rückbau – also wenn man alles entfernt und plötzlich sieht, was sich dahinter verbirgt. Zum Beispiel: Wie ist etwas montiert? Ist der Untergrund noch tragfähig? Da braucht es oft schnelle Entscheidungen und eine gewisse Flexibilität.
Ein Beispiel: Wir wussten anfangs nicht, wo genau ein Lavabo in der Küche angeschlossen werden sollte. Nach dem Rückbau haben wir dann eine sehr gute Lösung für eine Schnittstelle mit einem gemeinsamen Wasserablauf gefunden.
Auch bei der Essensausgabe war zunächst unklar, wie einfach diese heruntergesetzt, auf die gleiche Höhe wie die Bistrotheke, werden kann – aber das hat sich nach dem Rückbau als völlig unproblematisch herausgestellt.
Du wurdest von der Stadt beauftragt, arbeitest aber selbstständig. Wie lange bist du schon selbstständig, und was sind die Vorteile daran – gerade in deiner Branche?
Seit dreieinhalb Jahren bin ich selbstständig. Der grösste Vorteil ist sicherlich die Flexibilität.
Alles, was man tut, tut man für sich – das ist ein entscheidender Punkt. Und gerade in der Architektur kann man seine eigenen Ideen umsetzen und verwirklichen.
Gab es besondere logistische Herausforderungen beim Zugang, Transport oder bei der Lagerung von Material?
Bisher lief alles ziemlich reibungslos. Beim Rückbau der Metallteile in der Küche – also z. B. der Kochblöcke – hat der Baumeister eine grosse Mulde bestellt und direkt unter der Brücke platziert, damit das Material schnell entsorgt werden konnte.
Ein Nachteil war, dass dadurch Nutzer*innen nicht mehr direkt vom Parkplatz ausfahren konnten. Der Hauswart des Südpols musste daher kurzfristig die Barriere öffnen, um die Ausfahrt zu ermöglichen.
Es war in dem Moment eine kleine Beeinträchtigung für die Nutzer*innen, aber gleichzeitig auch eine Optimierung, weil der Baumeister dadurch viel schneller arbeiten und Transportkosten sparen konnte.
Ausserdem gab es einmal eine Lieferung, die im System des Lieferanten „hängen geblieben“ ist – das hat sich aber schlussendlich zum Glück doch noch rechtzeitig geklärt.
Wie unterscheidet sich dieses Projekt von anderen Baustellen, die du bisher betreut hast? Gibt es überhaupt einen Unterschied?
Jein – grundsätzlich nicht. Der Hauptunterschied ist immer: Handelt es sich um einen Neubau oder einen Umbau? Hier arbeiten wir mit bestehender Bausubstanz, die wir anpassen und weiterentwickeln. Das ist eigentlich der zentrale Unterschied, aber kein aussergewöhnlicher.
Gab es schon jetzt einen Moment, den du so schnell nicht vergessen wirst?
Ja, am Montag ging es offiziell los. Am Morgen waren wir etwa 20 Leute aus den verschiedenen Gewerken, die gleichzeitig gestartet haben. Die Schnittstellen wurden besprochen und koordiniert – das war ein richtig cooler Moment, weil einfach sehr viel auf einmal passiert ist und das Projekt nach langer Planungszeit endlich in die Umsetzung ging.