Residenzsharing: Maira und Nina Maria: mmm…ich

Mehrere Körper improvisieren ein Stück. Dieses Stück ist Bewegung und Song zugleich, denn während die Körper sich bewegen, beschreiben sie simultan die ausgeführte Bewegung. Der bewegende Körper ist dabei der Ursprung, die Stimme das Mittel und der entstehende Song(text) die direkte Übersetzung der sich im Moment formenden Choreografie. Mehrere Körper sprechen und tanzen also ihre Choreografie und komponieren so gleichzeitig hörbar den Song ihrer Bewegung.

Mit dieser Recherche widmen sich Maira Nett und Nina Richard ihren zwei gemeinsamen Leidenschaften Musik und Tanz – genauer gesagt, Stimm- und improvisierter Bewegungsarbeit. Dabei legen sie besonderes Augenmerk auf die natürliche Korrelation der zwei Ausdrucksformen und versuchen beide gleichermassen ins Rampenlicht zu rücken. Sie verleihen ihrer Bewegung dafür wortwörtlich eine Stimme. Nebst der unmittelbaren Gegenüberstellung von Bewegung und deren Sound interessiert sie die intime Offenbarung der eigenen Körperwahrnehmung. Wie benennen wir überhaupt unsere Körper?

Die zwei Tänzerinnen stellen die Wahrnehmung ihrer Körper wortwörtlich auf den Kopf: Körperteile werden zu Solistinnen, Bewegungssequenzen zu Songtexten, ein Tanz- wird zum Musikstück. Das performende Orchester bestehend aus Ellbogen, Knien, Zehen, Becken, Fingernägeln etc. offenbart auf spielerische Weise eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Sicht auf den eigenen Körper.